Anfang Juni wurde die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW Ortsverbandes Senftenberg für ein Hochwassereinsatz in Bitterfeld-Wolfen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld angefordet.
Schnellstmöglich rückten die Kameraden aus, um in der 40.000 Einwohner Stadt technische Hilfe zu leisten.
Oberhalb des Seelhausener Sees führt die Mulde entlang. Da die Mulde Anfang Juni Hochwasser führte it ein Damm in direkter Nähe zum Seelhausener See gebrochen. Wassermachen drängen in den See. Der Wasserspiegel stieg immer weiter an, worauf es wieder zu einem Dammbruch kam. Dass Wasser floss nun vom Seelhausener See in den Großen Goitzsche See, der genau neben Bitterfeld liegt. Für den Großen Goitzsche See gibt es 2 Entlastungskanäle, den einen durch die Stadt und den anderen an der Stadt vorbei durch das Alte Mulde Flussbett. Der Kanal durch die Stadt wurd abgedichtet. Somit floss das Wasser über den zweiten Kanal wieder Richtung Mulde. Da aber die Mulde auch noch hinter den beiden Seen Hochwasser führte, war es nicht möglich den Schieber aufzumachen. Genau an diesem Schieber wurde das THW mit seinen mächtigen Großpumpen platziert. Insgesamt sollten 3 Fachgruppen mit dem Typ Wasserschaden/Pumpen verhinderten, dass die Große Goitzsche über die Ufer tritt.
OV Rathenow rückte mir ihrer DIA-Pumpe, OV Wolfen-Bitterfeld mit ihrer Hannibal-Pumpe und der OV Senftenberg seiner Börger-Pumpe an um technische Hilfe zu Leisten. Alle 3 Pumpen sind Schmutzwasserpumen mit einer Nennleistung zwischen 5.000 und 15.000 l/min. Mit zusätzllichen elektrischen Wilo-Pumpen erreichte man insgesamt fast 50 m³/min.
Nach einer Woche Dauereinsatz von Menschen und Geräte stellte die Einsatzleitung fest, dass die Pumpleistung nicht ausreicht und installierte eine "Holländer"-Pumpe. Über Nacht wurde die 3 t schwere, aus Holland stammende Kreiselpumpe mit Hilfe von Tauchern und einem Kran installiert. Ihre Nennleistung lag alleine bei rund 50 m³/min.
Nur mit dieser geballten Pumpenleistung und der Schließung der Deichbrüche durch die Bundeswehr war es möglich Bitterfeld vor einer größeren Überschwemmung zu schützen.
Nach zwei Wochen Dauereinsatz wurde der Einsatz schließlich erfolgreich beendet.